Zielnetzplanung zur Realisierung von Einsparpotenzialen
Bestehende und historisch gewachsene Netze erfüllen die heutige Versorgungsaufgabe teilweise ineffizient (häufig zu viel Netzvolumen, zu viel Netzlänge, zu viel Versorgungsredundanz). Für den Netzbetreiber stellt sich die Frage, ob und wie ein Zielnetz schrittweise und langfristig mit Mitteln der Projekt- und Erneuerungsplanung (also ohne besondere Umbauinvestitionen) erreicht werden kann.
Das Zielnetz (als Realnetz mit optimalen Netzstrukturen) ist gekennzeichnet durch die Kriterien:
- minimiertes Mengengerüst
- minimierte Wiederbeschaffungskosten
- minimierte Netzkosten (und damit minimierte Kapitalbindung)
- Berücksichtigung von Netzgüte und Netzsicherheit in der Strukturenoptimierung
Je nach Anforderungen an die Störfallsicherheit sowie zusätzliche Kapazitätsreserven können in der Regel ca. 30%-60% der Leitungen verkleinert werden, wodurch bei Wassernetzen neben den monetären Effekten ein spürbarer Rückgang der Stagnation und des Spülbedarfs erreicht werden können. Bei Gasnetzen ist es möglich eine Vielzahl der Netzdruckregler langfristig stillzulegen, so dass der Investitions- und Wartungsaufwand nachhaltig reduziert werden.
Migrationspfad zur schrittweisen Umsetzung des Zielnetzes
Die Aufgabe, ein Zielnetz zu ermitteln, ist nur lösbar in der kombinierten Anwendung der Netzberechnung mit genetischen Optimierungsverfahren.
Die GIS-orientierte Ergebnisdarstellung weist aus:
- welche Leitungen zukünftig in welcher Dimension benötigt werden
- welche Leitungen (oft auch Anlagen) entfallen können
Zusammen mit der risikobasierten Erneuerungsplanung wird der Migrationspfad bestimmt, welcher den schrittweisen Umbau des Istnetzes in Richtung Zielnetz im Rahmen der Ersatzerneuerungsmaßnahmen aufzeigt. Aus dem Migrationspfad gehen auch der Investitionsbedarf sowie die zeitliche Entwicklung der Kapitalkosten (CAPEX) hervor.